» Centrosolar protestiert mit symbolischer Werksschließung gegen Kahlschlag bei den Einspeisevergütungen für Solarstromförderung

24.02.2012

Im Namen der CENTROSOLAR-Gesamtbelegschaft haben heute die Mitarbeiter der Centrosolar Sonnenstromfabrik in Wismar mit einer symbolischen Werksschließung gegen die radikalen Kürzungspläne von Teilen der Bundesregierung bei der Sonnenstromförderung protestiert. Bundeswirtschaftsminister Rösler (FDP) und einige Wirtschaftspolitiker innerhalb der Union fordern gegenwärtig, die Förderung neuer Solarstromanlagen auf einen Bruchteil des bisherigen Zubaus zu beschränken. Ein solcher Kahlschlag würde allein bei der CENTROSOLAR rund 1.000 Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr bringen. Auf Plakaten forderten die über 300 Mitarbeiter des Solarmodulwerkes in Wismar Bundeswirtschaftsminister Rösler auf, die Kürzungspläne fallen zu lassen. Pläne, die über die bereits verabschiedeten Kürzungen hinausgehen, kämen der Abschaffung des EEG und damit der Abwanderung der deutschen Solarindustrie gleich. Alexander Kirsch, Chef der CENTROSOLAR Group AG, warnt: „Einen solchen Kahlschlag hatten wir vor vier Jahren in Spanien. Seitdem ist das Land für die Photovoltaik in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.“ Der von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Umweltminister Norbert Röttgen vorgelegte Entwurf sieht eine nach Klein- und Grossanlagen differenzierte Kürzung von 20 bzw. 30 % vor. Zusätzlich soll überhaupt nur noch ein Teil des in einer Anlage produzierten Stroms vergütungsfähig sein, der Eigenverbrauchsbonus soll wegfallen und zudem ist geplant, die Vergütungssätze kontinuierlich von Monat zu Monat zu senken. Insgesamt bedeutet dieser Gesetzentwurf Kürzungen von weit mehr als 30 % bzw. 40 % bei Klein- und Grossanlagen. Nachdem jetzt im Januar bereits eine Kürzung in Kraft getreten ist, werden diese weiteren drastischen Kürzungen von der Solarbranche scharf kritisiert. Ein in Kraft treten hätte unweigerlich einen Markteinbruch und die Zerstörung eines Grossteils der Solarbranche in Deutschland zur Folge, an der inzwischen weit über 100.000 Arbeitsplätze hängen. Dadurch werden Strukturen in einer deutschen Wachstumsbranche zerstört, die später nie wieder aufzubauen sind. Diese Kürzungspläne sind zudem ein Beweis dafür, dass die Regierung es mit dem Umbau auf Erneuerbare Energien nicht ernst meint. Ralf Hennings, Geschäftsführer der Centrosolar Sonnenstromfabrik, einem der grössten PV Modulwerke Europas, wundert sich: „Für Pressefotos schauen die Bundespolitiker gern bei uns vorbei. Jetzt soll das EEG quasi abgeschafft werden. Wie will man die Energiewende ohne Solartechnik schaffen?“ Auch das oft gegen die Solarförderung vorgebrachte Kostenargument ist falsch. Die Solarstromvergütungen lagen in der Vergangenheit zwar in der Tat deutlich über den Marktpreisen für Strom. Da sich jedoch die Einspeisetarife allein in den letzten drei Jahren mehr als halbiert haben, hat eine Kürzung des Zubaus bei der Photovoltaik keinen nennenswerten Einfluss auf die EEG-Umlage mehr. Erschreckend in diesem Zusammenhang: Rösler will den Ausstieg aus dieser umweltfreundlichen, auf jedem Hausdach dezentral hergestellten Energieform, auch wenn der Solarstrom sehr günstig ist. Die Mitarbeiter der CENTROSOLAR AG appellieren mit der Aktion an die Politik, sich schützend vor die Beschäftigten der Solarwirtschaft in Deutschland zu stellen und die Solarstromförderung deutlich weniger stark zu reduzieren, als von Bundeswirtschaftsminister Rösler geplant. Bundesweit beteiligten sich an den Aktionen rund 50 Solarunternehmen.

Quelle: Ludwig und Team GmbH